Jeden Tag an die Pille denken – das ist nicht dein Ding? Das Verhütungsstäbchen ist ein hormonelles Langzeitverhütungsmittel, das dir die tägliche Sorge um Verhütung abnehmen kann. Alles, was du zu dem kleinen Hormonimplantat, das unter die Haut deines Oberarms gelegt wird, wissen musst, findest du hier.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,1
Geeignet für: Frauen, die sich nicht täglich Gedanken um Verhütung machen wollen, aber langfristig verhüten möchten und auch spontanem Sex mit ihrem Partner nicht abgeneigt sind.
Kosten: 300 bis 400 Euro
Hier erhältlich: verschreibungspflichtig, beim Arzt
Das Verhütungsstäbchen, auch Hormonstäbchen genannt, bietet bis zu drei Jahre Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft: Dabei handelt es sich um ein zwei Millimeter dünnes und etwa vier Zentimeter langes Stäbchen, das ununterbrochen das Gestagen Etonogestrel freisetzt. Das Hormonimplantat verhindert den Eisprung.
Außerdem wird unter Anwendung dieses Verhütungsmittels der Schleim im Gebärmutterhals verdickt, den die Spermien in Folge dessen schlechter durchdringen können.
Frauen, die sich für das Hormonimplantat als Verhütungsmittel interessieren, sollten zunächst in einem eingehenden Gespräch mit dem Frauenarzt klären, ob das Stäbchen auch tatsächlich das für sie geeignete Mittel zum Empfängnisschutz ist.
Wenn das der Fall ist, wird nach einer ausführlichen körperlichen Untersuchung das Verhütungsstäbchen von einem Arzt unter die Haut an der inneren Seite des weniger beanspruchten Oberarms implantiert. Dafür ist ein kleiner Schnitt unter örtlicher Betäubung notwendig.
Drei Monate nach dem Einsetzen sollte ein Kontrolltermin beim Frauenarzt stattfinden – den weiteren Untersuchungsabstand legt der behandelnde Arzt in der Regel für jede Patientin individuell fest. Das Verhütungsstäbchen kann bis zu drei Jahre liegen bleiben.
Danach besteht die Möglichkeit, es zu entfernen oder auszutauschen. Um das Hormonstäbchen zu entfernen, wird unter örtlicher Betäubung ein kleiner Schnitt gemacht und das Stäbchen herausgezogen.
Vorteile des Hormonimplantats
wirkt auch bei Magen-Darm-Problemen
verringerte Menstruationsbeschwerden
Nachteile des Hormonimplantats
Zwischenblutungen
Zyklusstörungen
sexuelle Unlust
verändertes Hautbild
erhöhtes Risiko für Osteoporose
Ähnlich wie bei der Pille können bei der Einnahme von anderen Medikamenten Wechselwirkungen auftreten. Antibiotika, Johanniskraut, Mittel gegen Pilzerkrankungen und Epilepsie können zum Beispiel die empfängnisverhütende Wirkung abschwächen.
Auch starkes Übergewicht kann den Verhütungsschutz gegebenenfalls einschränken. Darüber hinaus sollte niemals vergessen werden, dass das Hormonimplantat keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bietet.
Beim Verhütungsstäbchen besteht kaum das Risiko einer Verhütungspanne. Da das Stäbchen einmal fest implantiert wird, können Anwenderinnen keine Anwendungsfehler unterlaufen, womit das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft gering ist.
Das Hormonimplantat eignet sich besonders auch für Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen keine östrogenhaltigen Verhütungsmittel verwenden können oder wollen. Übrigens: Das Hormonstäbchen kann auch für Frauen mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen das ideale hormonelle Verhütungsmittel sein.
Während beispielsweise die Wirkung der Pille bei häufigem Erbrechen und Durchfällen nicht gewährleistet werden kann, sitzt das Verhütungsstäbchen fest am Oberarm, von wo es kontinuierlich die eisprunghemmenden Hormone an den Blutkreislauf abgibt.
Ähnlich wie das Verhütungsstäbchen wirkt beispielsweise die Minipille. Frauen, die sich jedoch schwer damit tun, regelmäßig an die Pilleneinnahme zu denken oder eine chronische Magen-Darm-Erkrankung haben, sollten sich eher für das Hormonimplantat zum Empfängnisschutz entscheiden.