Der Verhütungsring sagt dir nichts? Tatsächlich gehört er zu den nicht ganz so bekannten Verhütungsmitteln. Dabei ist er – richtig angewendet – ebenso sicher wie die Pille. Weiterer Vorteil: Du musst nicht täglich, sondern nur alle drei Wochen daran denken. Hier liest du alles Wissenswerte rund um den Vaginalring.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,4 bis 0,65
Geeignet für: Frauen, die regelmäßigen Sex haben, aber nicht täglich an Verhütung denken möchten
Kosten: rund 50 Euro
Hier erhältlich: verschreibungspflichtig, beim Arzt
Der Verhütungsring bietet hormonellen Empfängnisschutz. Nach und nach gibt der elastische Kunststoffring Hormone ab: Künstliche Östrogene und Gestagene gelangen über die Scheidenwände ins Blut und verhindern den Eisprung – der Vaginalring wirkt also ähnlich wie die Pille.
Außerdem verändern die Hormone die Konsistenz des Schleims im Gebärmutterhals: Er wird zäh, sodass Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können. Zusätzlich wird es einer eventuell befruchteten Eizelle erschwert, sich in der Gebärmutterschleimhaut einzunisten.
Frauen, die sich für den Verhütungsring entscheiden, müssen diesen selbst in die Scheide einsetzen: Bei der ersten Anwendung empfiehlt sich als Zeitpunkt der erste Tag der Regelblutung – alternativ ist auch Tag zwei bis fünf der Periode möglich.
Der Ring verbleibt anschließend drei Wochen im Körper und wird dann entfernt und entsorgt. Der zweite Ring wird möglichst genau eine Woche, nachdem der vorherige Vaginalring entfernt wurde, eingesetzt.
Vorteile Verhütungsring
wirkt auch bei Magen-Darm-Problemen
muss nur einmal im Monat angewendet werden
weniger Hormone als beispielsweise bei der Pille
Nachteile Verhütungsring
Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Akne und Scheidenausfluss
kann beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden werden
Die Antibiotika Doxycyclin und Amoxicillin beeinflussen die Wirksamkeit des Vaginalrings nicht. Falls du jedoch ein anderes Antibiotikum einnimmst, solltest du sicherheitshalber mit deinem Gynäkologen Rücksprache halten.
Gleiches gilt für die Einnahme anderer Medikamente, wie zum Beispiel gegen Epilepsie oder Johanniskrautpräparate. Die können die Wirkung der Hormone des Verhütungsrings beeinträchtigen.
Die Verhütung mit dem Vaginalring setzt eine gewisse Disziplin voraus: Das Einsetzen sollte möglichst immer zur gleichen Uhrzeit und am gleichen Wochentag geschehen.
Denkt die Frau zu spät daran, ist das mit der verspäteten Einnahme der ersten Pille aus der neuen Packung vergleichbar. Möglicherweise kann also doch eine Eizelle heranreifen. Bei ungeschütztem Sex besteht in diesem Fall kein Schutz und es kann zu einer Verhütungspanne kommen.
Durch die Einnahme verschiedener Medikamente wie Antibiotika kann der Empfängnisschutz zudem sinken.