Du wünschst dir ein Verhütungsmittel, das ähnlich wie die Pille funktioniert, das du aber nicht jeden Tag einnehmen musst? Das Verhütungspflaster oder Verhütungspatch könnte eine Lösung sein. Hier erfährst du, was es rund um das Hormonpräparat zu beachten gilt.
Steckbrief:
Pearl-Index: 0,72 bis 0,9
Geeignet für: Frauen, die regelmäßigen und spontanen Sex haben möchten, ohne täglich an Verhütung denken zu müssen
Kosten: Dreimonatspackung rund 40 Euro
Hier erhältlich: verschreibungspflichtig
Das Verhütungspflaster, Verhütungspatch oder Hormonpflaster wirkt als Östrogen-Gestagen-Pflaster ähnlich wie die Pille. Es gibt die Hormone direkt über die Haut ins Blut ab. Diese verhindern den Eisprung und lassen den Schleim im Gebärmutterhals dicker werden, sodass die Spermien schwerer hindurchkommen.
Wird doch einmal eine Eizelle befruchtet, kann das Verhütungspflaster oder Verhütungspatch außerdem verhindern, dass sie sich in der Gebärmutter einnistet.
Am ersten Tag der Monatsblutung wird das hautfarbene Pflaster oder transparente Patch wie ein normales Wundpflaster auf eine Hautstelle geklebt, die sauber, trocken und gesund ist. Ausnahme sind hierbei die Brüste.
Über drei Wochen wechselt die Frau nun einmal wöchentlich das Verhütungspflaster oder Verhütungspatch. Dann folgt eine Verhütungspause von sieben Tagen, bevor das nächste aufgeklebt wird.
Wichtig: Die einzelnen Hormonpflaster sollten nicht immer auf die selbe Stelle geklebt werden, sich aber immer im selben Körperbereich befinden.
Es gibt sie in zwei Größen: Das Verhütungspflaster ist circa 20 Quadratzentimeter und das Patch 11 Quadratzentimeter groß. Das kleinere Patch enthält eine niedrigere Östrogen- und Gestagen-Dosierung, was jedoch nichts am Wirkprinzip ändert.
Vorteile des Verhütungspflasters
muss nur einmal wöchentlich angewendet werden
Magen-Darm-Infekte haben keinen Einfluss auf die Wirksamkeit
Nachteile des Verhütungspflasters
schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten
Wirkung kann bei Frauen mit höherem Körpergewicht (> 90 kg) eingeschränkt sein
Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Hautreizungen und erhöhtes Thromboserisiko
unregelmäßige Blutungen sind durch die Hormonabgabe möglich
kann nicht während der Stillzeit verwendet werden
Das Verhütungspflaster/Patch ist nicht für alle Frauen geeignet: Bei einem höheren Körpergewicht ist die Wirkung weniger zuverlässig. Deshalb wird die Methode nur bis zu einem Gewicht von 90 Kilogramm empfohlen.
Manchmal kann es Nebenwirkungen geben – zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Schmerzen in der Brust oder Hautreizungen an der Stelle, an der das Hormonpflaster sitzt. Das Präparat erhöht außerdem leicht das Thromboserisiko.
Wer das Verhütungspflaster/Patch anwendet, muss am ersten Tag der Periode wieder daran denken, ein neues aufzukleben. Wird dies vergessen und ist die Pause länger, kann der Empfängnisschutz herabgesetzt sein.
Eine weitere mögliche Verhütungspanne: Das Pflaster/Patch löst sich noch vor dem Wechseltermin ganz oder teilweise ab. Der Verhütungsschutz kann sich verringern, wenn das Hormonpflaster nicht innerhalb von 24 Stunden erneut sicher aufgeklebt oder ausgetauscht wird.
Verschiedene Medikamente, zum Beispiel Antibiotika, können den Empfängnisschutz ebenfalls senken.
Das Verhütungspflaster eignet sich beispielsweise besonders für Frauen, die häufig unter Magen-Darm-Problemen leiden und deshalb keine Pille nehmen können. Auch Frauen, die ihre Leber schonen möchten, können von der Methode profitieren: Das Verhütungspflaster/Patch belastet die Leber weit weniger als Hormonpräparate, die oral eingenommen werden.