Kondom mal andersherum: Das Femidom wird auch als Kondom für die Frau bezeichnet. Dabei gilt das Präservativ für sie als ebenso sicher wie ein klassisches Kondom für den Mann.
Steckbrief:
Pearl-Index: 5-25
Geeignet für: Frauen, die sich vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen wollen
Kosten: 3 bis 5 Euro pro Stück
Ein Femidom ist eine Art Kondom für Frauen. Ob dieses hormonfreie Verhütungsmittel das Richtige für dich ist, kannst du leicht selbst entscheiden. In der Anwendung ist das Femidom allerdings etwas umständlicher als ein Präservativ.
Das Femidom verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter gelangen und hier eine Eizelle befruchten: An jedem Ende des hauchdünnen Kunststoffschlauches befindet sich ein flexibler Ring – der Ring am geschlossenen Ende sitzt nach dem Einführen direkt vor dem Muttermund und bildet somit eine mechanische Barriere für die Spermien.
Vor dem Sex: Bereits einige Stunden vor dem Geschlechtsverkehr kann das Femidom eingesetzt werden. Zuvor wird es innen und außen mit einem Gleitmittel bestrichen.
Tipp: Dabei kann auch ein spermienabtötendes Präparat zum Einsatz kommen, ein sogenanntes Spermizid. Das erhöht die Sicherheit des Verhütungsmittels. Einige Tropfen Gleitmittel direkt auf den Penis sind ebenfalls zu empfehlen.
Und so lässt es sich einführen:
1. Drücke den Ring an der geschlossenen Seite zusammen.
2. Anschließend wird es, ähnlich wie ein Diaphragma, tief in die Scheide eingeführt und vor dem Muttermund positioniert – zwischen dem Schambein und dem hinteren Scheidengewölbe.
3. Nach dem Sex: Entferne das Femidom noch vor dem Aufstehen vorsichtig aus der Scheide. Durch Drehen des äußeren Rings wird das Kondom für die Frau verschlossen, sodass das Sperma nicht auslaufen kann.
Das offene Ende des Femidoms muss außerhalb des Scheideneingangs liegen – nur so lässt sich verhindern, dass das Kondom für die Frau verrutscht. Achte auch darauf, das Verhütungsmittel nicht zu verdrehen oder einzureißen.
Das Femidom besitzt einen Pearl-Index von 5 bis 25. Je niedriger dieser Wert bei einem Verhütungsmittel ist, als desto sicherer gilt es. Die große Spanne beim Femidom ist mit Anwendungsfehlern zu erklären, die die Sicherheit stark reduzieren können.
Wird das Verhütungsmittel jedoch korrekt angewendet, ist das Kondom für die Frau in puncto Empfängnisschutz so sicher wie das Kondom für den Mann. Außerdem bietet es als einziges Verhütungsmittel neben dem herkömmlichen Kondom Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Vorteile Femidom
dient nicht nur zur Verhütung, sondern schützt auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten
kann bereits vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden
Nachteile Femidom
relativ schwierige Anwendung, die geübt sein will
verhältnismäßig teuer als Mittel zur regelmäßigen Empfängnisverhütung
kann als störend empfunden werden
Risiko des Verrutschens
Beim Femidom können leicht Anwendungsfehler passieren, da die Handhabung nicht einfach ist und etwas Übung erfordert. So kann das Femidom zum Beispiel verrutschen, wenn es nicht richtig eingesetzt wird.
Nach dem Sex kann Sperma austreten und in die Scheide gelangen, wenn das Femidom nicht korrekt verschlossen wird. Wenn eine solche Panne passiert und bemerkt wird, kann die Pille Danach als Notfallverhütung den Eisprung oft noch verschieben und so eine ungewollte Schwangerschaft verhindern.
Frauen, die ihren Körper gut kennen und auch während des Sex noch ein Auge darauf haben, ob das Kondom für Frauen richtig sitzt. Außerdem ist das Femidom geeignet für Frauen, die sich neben dem Empfängnisschutz auch einen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wünschen. Gut zu wissen: Da Femidome heute oft latexfrei sind, können auch Frauen mit Latexallergie damit verhüten.
Ein Verhütungsmittel, das ähnlich wie ein Femidom wirkt, ist das Diaphragma.
Das Femidom ist rezeptfrei erhältlich. Du kannst es jedoch nur in Apotheken kaufen oder über das Internet bestellen. Im normalen Handel steht das Kondom für die Frau in der Regel nicht zum Verkauf.