Sterilisation der Frau

Sie schützt nahezu hundertprozentig vor einer ungewollten Schwangerschaft, ist aber meistens endgültig: Eine Sterilisation will sehr gut überlegt sein. Gerade in jungen Jahren ist es für Frauen nur schwer abzuschätzen, ob sie wirklich niemals oder keine weiteren Kinder haben möchten. Hier findest du die wichtigsten Informationen, die du rund um die Sterilisation wissen solltest.

Steckbrief:

  • Pearl-Index: 0,2 bis 0,3

  • Geeignet für: Frauen mit abgeschlossener Familienplanung

  • Kosten: 600 bis 1.600 Euro

  • Hier erhältlich: ambulant oder stationär, zum Beispiel beim Gynäkologen oder in einer Klinik

Wirkung

Durch eine Sterilisation können Eizelle und Spermien nicht aufeinandertreffen. Der Eisprung wird durch den Eingriff jedoch nicht beeinflusst.

Anwendung

Für die Sterilisation ist ein einmaliger operativer Eingriff notwendig. Es gibt unterschiedliche Verfahren: Entweder verschließt der Arzt die Eileiter mit einem Clip aus Titan und Kunststoff, oder er verödet sie.

Die Operation wird in der Regel durch einen Einstich in der Nähe des Bauchnabels durchgeführt. Es gibt aber auch neuere, schnittfreie Methoden, bei denen die Instrumente durch die Scheide in die Gebärmutter eingeführt werden.

Vorteile der Sterilisation

  • dauerhafte und nebenwirkungsarme Verhütung

Nachteile der Sterilisation

  • Operationsrisiken wie verletzte Organe, Entzündungen oder Blutungen

  • verfrühter Beginn der Wechseljahre

  • Schlafstörungen

  • sexuelle Unlust

  • Stimmungsschwankungen

  • Hormonstörungen

  • Risiko einer Bauchhöhlen- und Eileiterschwangerschaft

Was, wenn man es sich anders überlegt? Eine Sterilisation ist nur schwer rückgängig zu machen. Der Wiederherstellungseingriff ist kompliziert und führt nicht immer zum Erfolg.

Wenn die Operation scheitert, die Fruchtbarkeit also nicht wiederhergestellt werden kann (Refertilisierung), ist folglich keine Schwangerschaft möglich.

Als Folge einer Sterilisation können daher auch seelische Probleme auftreten, wenn die Frau ihre Entscheidung bereut.

Verhütungspannen: Das kann schiefgehen

Nach einer Sterilisation kann eine Frau mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass sie bei ungeschütztem Verkehr nicht schwanger werden kann. Aus diesem Grund wird meist nicht mehr aktiv verhütet. Ein Restrisiko von etwa 0,02 Prozent bleibt jedoch.

Denn: Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich nach der Sterilisation Eierstock und Gebärmutter ohne weiteren operativen Eingriff wieder miteinander verbinden. Bei der Clip-Methode ist diese Wahrscheinlichkeit etwas höher als bei der Eileiter-Verödung.

Zwei Ärzte stehen unter einer Lampe am Operationstisch, der eine reicht dem anderen etwas zu
Zwei Ärzte stehen unter einer Lampe am Operationstisch, der eine reicht dem anderen etwas zu
Die Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, der die Eileiter verschließt. (© 2018 I AM NIKOM, Shutterstock)
Die Sterilisation ist ein chirurgischer Eingriff, der die Eileiter verschließt. (© 2018 I AM NIKOM, Shutterstock)

Periode nach Sterilisation

In der Regel verändert sich die Periode nach einer Sterilisation nicht. Nur in sehr seltenen Fällen kann es nach dem Eingriff zu einer Störung der Hormonproduktion in den Eierstöcken kommen, was möglicherweise Schmierblutungen verursacht. Auch eine stärkere Blutung oder unregelmäßige Periode kann auftreten.

Kosten

Die Patientin muss die Kosten selber tragen, es sei denn, eine Schwangerschaft wird als gesundheitsgefährdend eingestuft. Dann machen sowohl die privaten als auch gesetzlichen Krankenkassen eine Ausnahme bei der Kostenübernahme einer Sterilisation.

Einige Kassen übernehmen auch die Kosten für die Sterilisation während eines Kaiserschnitts. Allerdings ist das von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich.