Pille wechseln: Infos rund um den Pillenwechsel

Du möchtest deine Pille wechseln, fragst dich aber, wie sich das auf deinen Körper auswirkt? Wir verraten dir alles Wichtige zum Thema Pillenwechsel.

Rosen neben drei Packungen verschiedener Pillen auf einem Tisch
Rosen neben drei Packungen verschiedener Pillen auf einem Tisch

Die Antibabypille ist eines des beliebtesten Verhütungsmittel. Frauen können unter vielen Präparaten wählen, die sich hinsichtlich ihrer Dosierung, ihrer Hormone und Zusatzwirkungen unterscheiden. Da auf Anhieb die richtige Pille zu finden, ist gar nicht so einfach. Wenn du mit deiner Wahl unzufrieden bist, kannst du die Pille wechseln. Was du beachten solltest, um deinen Verhütungsschutz aufrechtzuerhalten, liest du hier.

Pillenwechsel wegen Nebenwirkungen

Manche Frauen, vielleicht gehörst du dazu, vertragen ihre Pille nicht. Bei ihnen treten Nebenwirkungen auf. Jede Frau reagiert anders auf ein Präparat, abhängig von ihrem eigenen Hormonhaushalt. Während deine Freundin vielleicht keine Beschwerden durch die Pilleneinnahme hat, fühlt sich dein Körper plötzlich nicht mehr wie dein eigener an. Wenn bei dir eine oder mehrere der folgenden Nebenwirkungen auftreten, solltest du am besten mit deinem Gynäkologen einen Pillenwechsel besprechen1:

  • Regelmäßige Kopfschmerzen

  • Kreislaufprobleme

  • Gewichtszunahme

  • Übelkeit

  • Stimmungsschwankungen

  • Verschlechterung des Hautbildes

  • Wiederkehrende Zwischenblutungen oder gar eine Dauerblutung

Vor- und Nachteile von Mikropille und Minipille

Grundsätzlich hast du die Wahl zwischen einem Kombipräparat, auch Mikropille genannt, und der Minipille. Du kannst von einer Mikropille zu einer anderen Mikropille wechseln, von Minipille zu Minipille oder auch zwischen Mikro- und Minipille.

Mikro- und Minipille unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Hormone und der Dosierung. Die Kombinationspille besteht aus künstlich hergestelltem Östrogen und einem Gestagen (Gelbkörperhormon). Die Minipille beinhaltet nur ein Gestagen in schwacher Konzentration2.

Der Umstieg zu einem rein gestagenhaltigen Produkt kann von Vorteil sein, wenn du beispielsweise eine starke Blutung hast und du dich häufig mit Regelschmerzen plagst. Durch die Einnahme der Minipille sinkt bei vielen Frauen die Intensität der Blutung und kann manchmal sogar ganz ausbleiben3.

Eine Frau liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Sofa vor einem Fenster und presst die Hände auf ihren Bauch
Eine Frau liegt mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Sofa vor einem Fenster und presst die Hände auf ihren Bauch
Bei starken Menstruationsbeschwerden kann die Minipille helfen. (© 2018 DimaBerlin, Shutterstock)
Bei starken Menstruationsbeschwerden kann die Minipille helfen. (© 2018 DimaBerlin, Shutterstock)

Umgekehrt ist der Wechsel von der Mini- zur Mikropille empfehlenswert, wenn es dir wegen eines unregelmäßigen Tagesrhythmus schwerfällt, die Pille zeitgenau einzunehmen. Während du nämlich für die Einnahme der Minipille ein Zeitfenster von drei bis vier Stunden hast, beträgt es bei Kombipräparaten in der Regel etwa zwölf Stunden4.

Übrigens: Die Wirkstoffe der Pille schützen dich nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, mit ihnen können auch allerlei Zusatzwirkungen erzielt werden – abhängig von der Pille beziehungsweise des beigesetzten Gestagens. Manche Präparate helfen beispielsweise bei3:

  • Hautunreinheiten (zum Beispiel Pickel)

  • Fettigem Haar

  • Wassereinlagerungen

Bleiben die gewünschten positiven Nebeneffekte aus, kann das ebenfalls ein Grund für einen Pillenwechsel sein. Bei der Suche nach dem richtigen Ovulationshemmer hilft dir dein Frauenarzt.

Pille wechseln: Wann mit der neuen Pille anfangen?

Wenn du deine Pille wechseln willst, kommt es vor allem auf den richtigen Zeitpunkt an. Dieser richtet sich unter anderem danach, welche Pille du gerade noch einnimmst. Grundsätzlich gilt: Brauche die Monatspackung deiner vorherigen Pille auf, halte die siebentägige Pillenpause ein und starte erst danach mit der Einnahme des neuen Präparats. Diese Richtlinie ist wichtig, wenn du von einer Mikropille auf eine andere Mikropille wechseln willst beziehungsweise zwischen zwei verschiedenen Minipillen wechselst5.

Achte unbedingt darauf, die siebentägige Pause nicht zu überschreiten. Anderenfalls kann der Verhütungsschutz nicht mehr gewährleistet werden. Hattest du trotzdem Geschlechtsverkehr ohne Kondom oder einen anderen Schutz, kann die Pille Danach helfen, eine Befruchtung und damit eine Schwangerschaft zu verhindern, bevor sie entsteht6.

Eine Frau in weißer Unterwäsche hält ein unbenutztes Kondom zwischen den Fingern
Eine Frau in weißer Unterwäsche hält ein unbenutztes Kondom zwischen den Fingern
Es wird angeraten, bei einem Pillenwechsel zumindest in der ersten Woche zusätzlich mit Kondom zu verhüten. (© 2018 Estrada Anton, Shutterstock)
Es wird angeraten, bei einem Pillenwechsel zumindest in der ersten Woche zusätzlich mit Kondom zu verhüten. (© 2018 Estrada Anton, Shutterstock)

Anders der Fall bei einem Umstieg von einer Mikro- auf eine Minipille oder umgekehrt. Dann wird üblicherweise empfohlen, ohne Pause direkt nach der letzten Mikropille mit der neuen Minipille weiterzumachen. Außerdem solltest du während der ersten Woche nach dem Pillenwechsel zusätzlich verhüten (zum Beispiel mit einem Kondom), um auf Nummer sicher zu gehen.

Da dir die Pille vom Arzt verschrieben werden muss, erfährst du dort auch alles Weitere, was du zu deinem speziellen Präparat wissen musst. Weitere Informationen, was zu tun ist, wenn du deine Pille wechseln willst, findest du außerdem auf dem Beipackzettel.

Katharina Illgen
Senior Regulatory Affairs Manager
bei Perrigo
Auf medizinische Korrektheit geprüft im Oktober 2023.