Unglaublich, aber wahr: Das 23. Chromosomen-Paar ist alles, was Frauen und Männer unterscheidet. Bei Männern ist es XY, bei Frau XX. Genau das beeinflusst die körperlichen Unterschiede – und natürlich auch die männlichen Geschlechtsorgane! Wenn dir noch nicht so ganz klar ist, worin der Unterschied zwischen Sperma und Samenflüssigkeit besteht oder du dich fragst, ob Sperma wirklich gut gegen Halsweh ist, bist du hier genau richtig. Wir haben dir die wichtigsten Infos rund um die Geschlechtsorgane beim Mann zusammengestellt.
Der Penis besteht aus dem Schaft und der Eichel an seiner Spitze. Er reagiert empfindlich auf erotische Stimulation, Reibung und Berührungen. Wenn der Mann sexuell erregt ist, bekommt er eine Erektion. Dabei intensiviert sich der Blutfluss zum Penis hin und das Schwellkörpergewebe entlang des Penis füllt sich mit Blut: Der Penis wird größer, versteift sich und richtet sich auf. Wenn die Erregung nachlässt, erlangt der Penis seine normale Größe und Form wieder.
Wir wissen ja: „Es kommt nicht auf die Größe an.“ Falls es dich aber trotzdem interessiert: Durchschnittlich ist ein Penis im Ruhezustand 7 bis 10 cm lang und im erigierten Zustand 13 bis 18 cm. So groß ist er nicht? Auch kein Drama! Wie Sex auch ohne großen Penis großartig sein kann, verraten wir dir hier.
Ein Spermium ist die männliche Fortpflanzungszelle. Das Ejakulat, das beim Samenerguss oder feuchten Träumen als Sperma durch die Harnröhre hindurch und aus der Spitze des Penis schießt, ist aber ein Mix aus mehreren Flüssigkeiten:
Samenflüssigkeit =
70% Flüssigkeit aus den Samenbläschen
20% Flüssigkeit aus der Prostata
und – hier kommen die Spermien ins Spiel – 10% Flüssigkeit aus den Nebenhoden
Die Spermien beinhalten Chromosomen, die genau die Hälfte der Gene für einen Fötus in sich tragen. Die andere Hälfte (ja zur Gleichberechtigung!) stammt aus der Eizelle – der weiblichen Samenzelle. Treffen beide aufeinander, wird die Eizelle befruchtet und nun Zygote genannt. Übrigens: Im Gegensatz zu Frauen, die irgendwann mit Eintritt der Menopause unfruchtbar werden, produzieren Männer ein Leben lang Spermien – auch wenn die Befruchtungsfähigkeit und Qualität nachlässt.
Im Körper der Frau: 5 Tage
Etwa drei bis fünf Tage sind Spermien im Körper der Frau befruchtungsfähig – die exakte Dauer hängt vom Stand des Zyklus ab. Denn kurz vor dem Eisprung bildet sich der sogenannte Zervixschleim, der die Spermien vor dem sauren pH-Wert in der Scheide eine Weile schützt. Nun sind sie bis zu fünf Tage befruchtungsfähig.
Im Mund: Mehrere Stunden
Klar, allein von Oralsex beim Mann wird eine Frau nicht schwanger. Aber wenn du zum Beispiel deinen Freund oral verwöhnt hast, er dich anschließend küsst und sich anschließend mit seinem Mund deinem Intimbereich widmet, können theoretisch auch Spermien in deine Scheide gelangen. Im feuchten und warmen Mund können Spermien nämlich bis zu ein paar Stunden überleben.
An den Händen: Mehrere Stunden
Es muss nicht immer Sex sein – es gibt auch andere Situationen, die die Frage rechtfertigen, wie lange Spermien überleben können. Hat dein Partner dich etwa mit den Händen verwöhnt und dabei noch Samenreste an seinen Händen gehabt, ist die Möglichkeit, schwanger zu werden, recht hoch. Denn die Spermien sind durch die Samenflüssigkeit geschützt und können auch an den Händen mehrere Stunden überleben. Interessant: Wurde das Sperma von der Hand abgewischt oder verrieben, wird ihm die schützende Flüssigkeit entzogen und die Spermien sterben relativ schnell ab.
Im Badewasser: Wenige Sekunden
Ihr habt ein gemeinsames Bad genossen und zwar nicht miteinander geschlafen, aber seid dabei durchaus auf eure Kosten gekommen. Jetzt fragst du dich vielleicht, wie lange Spermien im Badewasser überleben können. Die Antwort: In temperiertem Badewasser sterben die befruchtungsfähigen Samenzellen in der Regel bereits nach wenigen Sekunden ab. Die Schwangerschaftsmöglichkeit ist damit so gut wie ausgeschlossen.
Es klingt unglaublich, aber ein Mann produziert tatsächlich pro Tag bis zu 100 Millionen Spermien. Das bedeutet, dass pro Sekunde mehr als 1.000 Spermien entstehen. Und wenn die kleinen Kerlchen dann mit dem Orgasmus des Mannes die Reise antreten dürfen, haben sie viel Konkurrenz: In einem Milliliter Ejakulat befinden sich durchschnittlich 20 Millionen Spermien – bis zu 600 Millionen sind sogar pro “Schuss” drin.
Am Mythos Samenstau ist übrigens nichts dran. Spermien werden über kurz oder lang wieder abgebaut, wenn sie den Körper nicht über einen Samenerguss verlassen.
Ein Mann kommt zwischen 6.000 und 10.000 Mal in seinem Leben. Wow! Auf sein gesamtes Leben hochgerechnet, produziert er durchschnittlich zwischen 30 und 50 Liter Sperma. Klingt viel, bei einem Samenerguss tritt jedoch deutlich weniger aus:
Und hier noch ein spannender Fact: Beim Sex ist die Sperma-Menge um 20 % größer als bei der Masturbation!
– ein Spruch, der vor allem jungen Männern Angstschweiß auf die Stirn treibt. Aber ruhig Blut! Die Natur ist bei der Produktion von fortpflanzungsfähigen Spermien durchaus freigiebig. Pausenlos sind Teile des männlichen Geschlechtsorgans mit der Herstellung neuen Erbguts beschäftigt.
Was allerdings passieren kann, ist, dass die Anzahl der Spermien im Ejakulat sinkt, wenn häufig masturbiert wird. Trotzdem befinden sich bei einem fruchtbaren Mann immer Spermien im Ejakulat – häufiges Onanieren ist also keinesfalls eine Verhütungsmethode!
Interessanterweise ranken um das Thema Sperma und Gesundheit viele Mythen. Ob diese als Scherz von Männern entstanden sind, die es ihrer Liebsten schmackhaft machen wollten oder ob sie als hippe Gesundheitstrends entwickelt wurden: Wir klären ein für alle Mal auf, ob Sperma gesund ist oder nicht!
Im Jahr 2016 machte die Britin Tracy Kiss Schlagzeilen, als sie verriet, dass sie Sperma-Smoothies trinkt, um ihr Immunsystem zu stärken. Aber ist Sperma wirklich gesund? Der Urologe Dr. Thomas Kreutzig-Langenfeld aus Koblenz verriet “Bild”: Jein.
Neben dem Hauptbestandteil Eiweiß enthält Sperma auch Fruktose, Proteine, Enzyme und Zink – Inhaltsstoffe, die dem Körper nicht schaden – solange keine Krankheitserreger enthalten sind. Dass Sperma deshalb aber gesund sei, ist laut dem Urologen unwahrscheinlich. In einer Portion Sperma sei von den nahrhaften Zutaten so wenig enthalten, dass man nicht wirklich von einem positiven Effekt auf den Körper sprechen könne.
Der schwedische Wissenschaftler und Professor Malte Björnsen stellte die These auf, dass sich Sperma als hilfreich bei Halsschmerzen erweist. Seine Begründung: Die Samenflüssigkeit würde sich schützend um die Schleimhäute legen und zudem antibiotisch wirken. Seine Behauptungen blieben aber Behauptungen und werden von vielen Forschern angezweifelt.
Schon klar, Sex macht glücklich. Aber Sperma? Gewissermaßen, ja! Denn laut einer Studie der University of New York soll die Samenflüssigkeit tatsächlich gut gegen Depressionen sein. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Frauen, die ohne Kondom mit ihrem Partner schliefen, seltener an Depressionen litten. Das soll unter anderem an den im Ejakulat enthaltenen Botenstoffe Serotonin und Prolaktin liegen, die antidepressiv wirken. Glückshormone aus der Gruppe der Endorphine, die ebenfalls im Sperma zu finden sind, tun ihren Rest.
Die Hoden sind die männlichen Fortpflanzungsdrüsen. Sie produzieren sowohl Sperma als auch das Hormon Testosteron. Testosteron trägt zu vielen männlichen Merkmalen bei, die sich meist in der Pubertät herausbilden: Körperbehaarung, Stimmbruch und Entwicklung der Genitalien. Die Hoden sitzen im Hodensack unterhalb des Penis. Der Hodensack schützt die Hoden und hält das produzierte Sperma auf Idealtemperatur (ungefähr 35 °C) – optimal für die Fortpflanzung!
Dass die Hoden nicht genau nebeneinander hängen, ist reiner Selbstschutz. So können sie sich leichter verschieben. Das verhindert, dass sie schmerzhaft aneinanderstoßen oder gequetscht werden. Bei 85% der Männer hängt übrigens der linke Hoden tiefer.
Während den weiblichen G-Punkt oft etwas Geheimnisvolles umgibt, ist der G-Punkt beim Mann auch unter dem Namen “Prostata” ziemlich geläufig. Sie ist eine seiner erogenen Zonen.
Sie ist etwa kastaniengroß und findet sich unter der Harnblase, wo sie die Harnröhre umschließt. Sie grenzt außerdem an die Wand des Enddarms, wo sich Anus und Penis trennen. Aufgabe dieser Drüse ist es, die Flüssigkeit, die Teil des Spermas ist, abzusondern und zu speichern. Diese Flüssigkeit schützt die kostbaren Spermien, indem sie den Säuregehalt in der Vagina reduziert oder neutralisiert. Das garantiert den Spermien eine maximale Überlebenschance, damit sie ihr Endziel – die Eizelle – auch unbeschadet erreichen.
Du findest ihn am besten über den Anus: Am besten führst du einen Finger ein und tastest dann vorsichtig die Innenwand ab. Der G-Punkt ist etwas nach außen gewölbt, lässt sich also ziemlich gut finden. Wenn du diese Stelle massierst, ist das für viele Männer ein herrliches Erlebnis, das mit ziemlicher Sicherheit zum Orgasmus führt. Wichtig ist natürlich, dass dein Freund Analsex gegenüber grundsätzlich ein wenig aufgeschlossen ist und nicht gleich schreiend davonrennt, wenn du diese Möglichkeit auch nur erwähnst – daher solltest du ihm am besten vorher sagen, dass du das gern mal mit ihm ausprobieren möchtest.
Der F-Punkt? Schon einmal gehört? Dabei handelt es sich um das Frenulum, das Vorhautbändchen. Analog zum weiblichen G-Punkt im Inneren der Vagina nennt man so einen Punkt an der Unterseite des Penis. Das Fernulum verbindet die Vorhaut mit der Eichel – viele Männer sind hier besonders leicht zu stimulieren. Du kannst es leicht erspüren, wenn du bei herabgeschobener Vorhaut an der Penisunterseite an die Verbindungsstelle zwischen Schaft und Eichel fasst.
Um deinem Partner beim Oralsex oder Handjob besonders zu verwöhnen, kann es sich also lohnen, den F-Punkt miteinzubeziehen. Am besten fragst du ihn erst, ob ihm Berührungen an dieser empfindlichen Stelle wirklich anturnen: Ähnlich wie an der weiblichen Klitoris können zu grobe Berührungen auch am F-Punkt nämlich auch einen eher schmerzhaften als lustvollen Effekt haben.
Die Harnröhre dient der Ausscheidung von Sperma und Urin. Beides kann jedoch glücklicherweise nie zur selben Zeit erfolgen!