Es war einmal ein Spermium und eine Eizelle… So oder so ähnlich beginnt eine Schwangerschaft. Um genauer zu verstehen, wie die Befruchtung funktioniert, müssen wir einen einen Blick in den weiblichen Körper werfen: Die Reise beginnt in den Eierstöcken!
Gratulation, wenn du mit Eierstöcken geboren wurdest: Du bist stolze Besitzerin von mehreren Millionen Oozyten. Du weißt nicht, was das bedeutet? Keine Sorge, wir erklären es dir.
Oozyten sind die unreifen Eizellen der Frau. Einige von Ihnen entwickeln sich im Laufe deines Lebens zu reifen Eizellen (auch “Ovum” genannt). Das passiert in der ersten Phase des Menstruationszyklus, der sogenannten Follikelphase. Von Millionen an Oozyten reifen zwischen Pubertät bzw. Geschlechtsreife und den Wechseljahren nur wenige Hundert vollständig an – pro Zyklus in der Regel eine.
Oozyten sind für den Körper ein wertvolles Gut und daher von einem schützenden “Beutel” umgeben, dem Follikel. Jeden Monat steigen mehrere Follikel an die Oberfläche der Eierstöcke, doch meistens wird nur einer davon reif und schafft es zum Eisprung. Der Fachbegriff für den Eisprung lautet übrigens Ovulation.
Wann genau der Eisprung stattfindet, ist nicht vorhersagbar. Auch wenn dein Menstruationszyklus sehr regelmäßig abläuft, können schon kleinste Störungen wie Stress oder Sport die Ovulation verschieben. Fruchtbar sind manche Frauen schon kurz nach der Regelblutung, sodass Sex während der Menstruation auch zu einer Schwangerschaft führen kann. Andere Frauen wiederum haben ihren Eisprung genau in der Zyklusmitte oder noch später.
Wenn die Eizelle die Eierstöcke verlässt, bewegt sie sich mit Hilfe kleiner Härchen durch den Eileiter. Der Eileiter verbindet die Eierstöcke mit der Gebärmutter.
Auf ihrer Reise trifft sie dann unter Umständen auf ein Spermium. Wenn es zur Befruchtung kommt, nistet sich die befruchtete Eizelle dort ein und wird von einem schützenden Kokon umfangen.
Die Einnistung markiert den Beginn der Schwangerschaft. Sie findet in der Regel zwischen 6 – 12 Tagen nach der Befruchtung statt.
Der Kokon um die befruchtete Eizelle setzt ein Hormon frei, das humane Choriongonadotropin (hCG). Das hCG wird bei einem Schwangerschaftstest im Urin entdeckt und löst ein positives Ergebnis aus. Durch den Beginn der Schwangerschaft setzt die Menstruation aus und es reift keine weitere Eizelle heran.
Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, wird die Gebärmutterschleimhaut abgebaut, und die Periode setzt ein – der Zyklus beginnt von vorn. Der Abstand von einer Regelblutung zur nächsten und damit auch der Zeitpunkt der höchsten Fruchtbarkeit können dabei jedes Mal verschieden sein.
Die Eizelle überlebt nach dem Eisprung nur etwa einen Tag. Aber da Spermien ungefähr bis zu fünf Tage in der Scheide befruchtungsfähig sind, kannst du sogar schwanger werden, wenn du bereits mehrere Tage vor dem Eisprung ungeschützten Sex hattest. Grundsätzlich solltest du immer verhüten, wenn du nicht schwanger werden willst, da der Zyklus bei vielen Frauen unregelmäßig ist.
Wenn du die Pille Danach als Notfallverhütung verwendest, kannst du eine Schwangerschaft nur vor dem Entstehen verhindern.
Die Pille Danach funktioniert, indem sie den Eisprung nach hinten verschiebt und damit verhindert, dass sich Spermium und Eizelle treffen. Wenn der Eisprung schon erfolgt ist, kann die Notfallverhütung nicht wirken und du kannst trotzdem schwanger werden. Solltest du unwissentlich schon schwanger sein, dann führt die Pille Danach nicht zum Abbruch der Schwangerschaft.