Die erste gynäkologische Untersuchung ist für viele junge Frauen eine große Hürde. Du kannst jedoch ganz beruhigt sein, die Untersuchung und Beratung sind selbstverständlich vertraulich. Dein Frauenarzt ist der Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Themen Sexualität, Verhütung und Schwangerschaft. Wenn du planst, das erste Mal Sex zu haben und dich über die unterschiedlichen Verhütungsmittel informieren willst, ist ein Frauenarzt-Termin genau das Richtige für dich. Also keine Angst vor dem Gynäkologen – mit diesen Infos bist du perfekt auf deine erste Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt vorbereitet!
Um den passenden Gynäkologen zu finden, kannst du im ersten Schritt deine Mutter, Verwandte und Freundinnen nach deren Empfehlungen fragen. Viele junge Frauen bevorzugen gerade bei den ersten Terminen eine Ärztin, doch männliche Gynäkologen führen die Untersuchung selbstverständlich ebenso routiniert durch. Alternativ kannst du auch nach Ärzten in deiner Nähe googlen und dir Bewertungen anderer Patientinnen im Internet durchlesen, um den richtigen Frauenarzt zu finden.
Ob erste Periode, erster Freund, Regelschmerzen oder Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs: Die Entscheidung liegt natürlich bei dir. Vor dem ersten Mal kann dir ein Termin beim Frauenarzt helfen, offene Fragen zu klären. Wenn du schon Sex hattest, checkt der Arzt bei der Vorsorgeuntersuchung, ob du gesund bist. Er berät dich in beiden Fällen, welche Verhütungsmethode für dich am besten geeignet ist. Auch wenn du derzeit (noch) nicht sexuell aktiv bist, ist der Besuch beim Frauenarzt nicht nur zur Vorsorge hilfreich, sondern auch zur Beantwortung aller Fragen zu Zyklus, Verhütung, Geschlechtskrankheiten & Co.
Du musst nicht volljährig sein und brauchst keine Erlaubnis deiner Eltern, um zum Frauenarzt zu gehen. Die Untersuchung ist absolut vertraulich. Dazu gehört selbstverständlich auch, ob du dir z. B. die Pille als Verhütungsmittel verschreiben lässt. Wenn du dich allein unsicher fühlst, kannst du jederzeit eine Vertrauensperson deiner Wahl zum Termin mitbringen.
Vorgespräch: Der Gynäkologe klärt dich über die Untersuchung auf und stellt dir Fragen zum aktuellen Gesundheitszustand, deiner sexuellen Vorgeschichte und weiteren medizinisch relevanten Themen.
Brustuntersuchung: Um Auffälligkeiten auszuschließen, kontrolliert der Arzt beide Brüste visuell und durch Abtasten.
Untersuchung des Gebärmutterhalses: Dieser Teil der Untersuchung findet auf dem gynäkologischen Stuhl statt. Der Arzt kontrolliert mit Hilfe des sogenannten Spekulums, ob alles in Ordnung ist und tastet deine Gebärmutter ab.
Nachbesprechung: Hier informiert dich der Arzt über das weitere Vorgehen, berät dich zu passenden Verhütungsmethoden und empfiehlt dir, wann du das nächste Mal zur Untersuchung kommen solltest.
Es gibt keine Verpflichtung, dich beim Frauenarzt-Termin gynäkologisch untersuchen zu lassen. Du kannst die Untersuchung jederzeit ablehnen. Nichtsdestotrotz wird dich der Gynäkologe zu deiner medizinischen und sexuellen Vorgeschichte befragen. Nur so kann er dir eine passende Verhütungsmethode empfehlen. Dazu gehören auch Fragen über Medikamente, die du einnimmst, ob du rauchst oder dich speziell ernährst.
Wenn alles in Ordnung ist, wird dir der Arzt vermutlich empfehlen, dich zumindest bei deinem nächsten Termin nach dem ersten Geschlechtsverkehr untersuchen zu lassen. Wenn du aufgrund eines speziellen Problems da bist – z. B. einer extrem starken Regelblutung oder außergewöhnlicher Schmerzen – muss dich der Gynäkologe untersuchen, um die Ursache zu finden. Doch keine Sorge: Die Untersuchung ist zwar ein wenig unangenehm, aber für den Arzt Routine und gehört einfach dazu.
Ein direkter Check-up nach dem Verschreiben der Pille ist nicht notwendig, außer es kommt zu Komplikationen oder du vermutest, schwanger zu sein. Da die Pille im Normalfall für drei bis sechs Monate verschrieben wird, brauchst du nach diesem Zeitraum einen neuen Termin für das nächste Rezept. Dabei untersucht der Gynäkologe unter Umständen deinen Blutdruck, um auf Nummer sicher zu gehen.
Wenn dir auffällt, dass sich das Gewebe oder Aussehen deiner Brüste verändert – z. B. durch Knötchen, Vertiefungen oder Hämatome – solltest du schnellstmöglich zum Arzt. Zysten oder Fibroadenome sind oft gutartig, doch wenn nicht, können sie durch die frühzeitige Diagnose viel besser behandelt werden. Brustkrebs tritt bei jungen Frauen seltener auf, ist jedoch ebenfalls besser zu behandeln, je früher er entdeckt wird. Gib dem Arzt Bescheid, wenn es in deiner Familie bereits Fälle von Brustkrebs gibt.
Im Normalfall nimmt der Gynäkologe in regelmäßigen Abständen eine Brustuntersuchung vor, um Probleme auszuschließen.
Die Brustuntersuchung ist nicht schmerzhaft, doch bei besonders empfindlichen Brüsten solltest du den Arzt vorwarnen.
Die Untersuchung selbst erfolgt in zwei Schritten:
Visuelle Kontrolle: Der Arzt kontrolliert Form und Symmetrie und achtet auf Vertiefungen/Wölbungen.
Abtasten: Der Arzt fährt mit den Fingern systematisch über beide Brüste, um Knoten oder andere Auffälligkeiten zu erspüren.
Wenn er Bedenken hat oder eine Auffälligkeit entdeckt, verschreibt er eine gründlichere Untersuchung, z. B. eine Mammographie, einen Ultraschall oder eine MRT-Aufnahme.
Keine Sorge – die Untersuchung ist wirklich absolute Routine. Es ist völlig normal, vor dem ersten Mal beim Frauenarzt nervös zu sein, doch du wirst dich sehr schnell daran gewöhnen. Da der Arzt den Brustbereich und Gebärmutterhals getrennt untersucht, bist du zudem nie vollständig ausgezogen. Atme tief durch und denke daran, dass du dich so um deinen Körper und deine Gesundheit kümmerst!