Oh no! Als wären die Regelschmerzen nicht schon genug, bekommst du vor und während deiner Periode auch noch Durchfall. Wieso nur?
Leidest du vor und/oder während deiner Periode öfter unter Durchfall? Echt unangenehm, aber lass dir eins gesagt sein: Damit bist du nicht allein. Viele Frauen müssen öfter aufs Klo rennen, wenn sie ihre Tage haben. Das ist kein Zufall, sondern hängt mit den Umstellungen im Körper zusammen. Wir erklären dir, wie es zu der aktiven Darmtätigkeit kommt und wie du mit den Beschwerden umgehen kannst.
Anatomisch betrachtet fällt schnell auf, dass der Darm und die Gebärmutter ganz nah beieinander liegen. Sie sind gewissermaßen Nachbarn in unserem Unterleib. Vor der Periode verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut, wodurch auch das Organ wächst. Die Folge: Es drückt auf den umliegenden Darm. Dadurch entsteht bei den meisten Frauen vor der Menstruation ein Blähbauch, der sich, sobald die Gebärmutterschleimhaut mit den Tagen abfließt, entspannt. Bedeutet: Blähungen und der vermehrte Gang zur Toilette sind die Folgen.
Zudem verändert sich auch dein Hormonhaushalt während der Tage. Zum einen werden vermehrt Prostaglandine ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass deine Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Doch weil der Darm und die Gebärmutter so nah beieinander liegen, wird das Hormon häufig auch im benachbarten Darm aktiv. Der reagiert, indem sich seine Muskeln vermehrt zusammenziehen – genau wie es in der Gebärmutter der Fall ist. Deine Nahrung wird dadurch besonders schnell verstoffwechselt und du bekommst während deiner Periode schneller Durchfall.
Auch das Hormon Progesteron hat gewissermaßen seine Finger im Spiel: Es ist während der Menstruation in auffällig niedriger Konzentration vorhanden. Und je niedriger der Progesteronlevel im Körper ist, desto rasanter ist die Verdauung.
Es gibt also eine Reihe von Ursachen, die Durchfall während der Periode begünstigen. Gut, wenn du jetzt verstehst, was in deinem Körper passiert und du wahrscheinlich nichts Falsches gegessen hast. Wobei die Ernährung schon einen Einfluss darauf haben kann, wie oft du zur Toilette gehen musst. Denn unser Heißhunger auf Süßes und Fettiges führt oft auch dazu, dass wir uns eben nicht die gesunden Lebensmittel, die wir eigentlich zu diesem Zeitpunkt unseres Zyklus gebrauchen könnten, einverleiben. Besser als Schoki, Pommes und Co. wäre allemal Schonkost – zum Beispiel Reis mit gedünstetem Gemüse.
Aber viel wichtiger: Wie du gelernt hast, sind vor allem die Hormone für die angeregte Darmtätigkeit verantwortlich. Manchmal kannst du nichts gegen den Durchfall tun – lass dich davon also nicht stressen und gönn dir eine Auszeit, wenn du sie brauchst.
Frauen, die mit der Antibabypille verhüten, bleiben zumeist von diesen Beschwerden verschont, weil der Hormonhaushalt reguliert ist. Solltest du aber dennoch unter Durchfall leiden, der auch nach der Periode nicht nachlässt, solltest du einen Arzt konsultieren.
Außerdem ist es wichtig, zusätzlich auf deine Verhütung zu achten. Nimmst du nach der Pillenpause bereits wieder die ersten Pillen ein und leidest unter Erbrechen oder Durchfall, ist der Schutz eingeschränkt. Hast du in diesem Zeitraum ohne Kondom mit deinem Schatz geschlafen, kann die Pille Danach helfen, eine Schwangerschaft zu verhindern. Keine Panik, Verhütungspannen können jedem passieren! In der Apotheke berät man dich gerne.