Periode und Zyklus der Frau: Das passiert in deinem Körper

Von der Pubertät bis zur Menopause: Die Periode – auch Menstruation genannt – begleitet Frauen über einen langen Zeitraum hinweg einmal im Monat.

Dieser regelmäßige Menstruationszyklus wird durch Hormone ausgelöst und dauert ca. 28 Tage, variiert aber von Frau zu Frau teilweise deutlich. Er gliedert sich in zwei Phasen, vor und nach dem Eisprung:

  • Follikelphase: Die erste Phase der Menstruation dauert bis zur Ovulation (= Fachbegriff für den Eisprung).

  • Lutealphase bzw. Gelbkörperphase: Im Anschluss an den Eisprung erfolgt die sogenannte Lutealphase, die entweder mit dem Einsetzen der Periodenblutung oder einer Schwangerschaft, also einer erfolgreichen Befruchtung einer Eizelle, endet.

Eine Zeichnung zeigt die einzelnen Phasen des Menstruationszyklus
Eine Zeichnung zeigt die einzelnen Phasen des Menstruationszyklus

Da der Menstruationszyklus so große Auswirkungen auf unser Leben hat, ist es wichtig, sich über die Abläufe und biologischen Hintergründe zu informieren. Hier findest du alle wichtigen Fakten rund um die Periode!

Alles beginnt mit der Periodenblutung

Die Menstruationsblutungen setzen in der Regel einmal im Monat ein. In jedem Zyklus verdickt sich die innere Schicht der Gebärmutter – die Gebärmutterschleimhaut bzw. das Endometrium. Damit werden die idealen Voraussetzungen für die Einnistung der befruchteten Eizelle geschaffen. Wenn du in dem Zyklus nicht schwanger geworden bist, löst sich diese Schicht in der zweiten Phase des Zyklus wieder auf. Die endometrischen Zellen, Blut und Sekrete aus der Gebärmutter werden vom Körper in Form der Periodenblutung ausgestoßen.

Jede Frau ist einzigartig, und so ist auch ihre Periode. Im Normalfall dauert die Menstruationsblutung zwischen drei und sieben Tagen. Im Schnitt tritt sie alle 28 Tage auf, doch auch Zyklen zwischen 20 und 48 Tagen sind möglich. Die Blutung signalisiert Ende und Beginn des Fortpflanzungszyklus, der sich von der ersten Periode bis zur Menopause ständig wiederholt. Damit begleitet er dich dein halbes Leben lang!

Eine Frau in weißem Kleid und Stohhut hält einen roten Stift und einen Kalender, darin sind Tage mit roten Herzen markiert
Eine Frau in weißem Kleid und Stohhut hält einen roten Stift und einen Kalender, darin sind Tage mit roten Herzen markiert

Dein Gehirn kontrolliert die Hormone

Im ersten Teil des Zyklus – der Follikelphase – kommt es zur Eizellreifung. Diese Phase beginnt mit der letzten Regelblutung und endet mit dem Eisprung. Währenddessen setzen die Eierstöcke immer mehr Östrogen frei, durch das die Gebärmutterschleimhaut dicker wird. Dein Gehirn registriert die Verdickung und wird ebenfalls aktiv.

Dein Körper produziert jetzt GnRH, das Gonadotropin-Releasing-Hormon. Diese Substanz stimuliert die Produktion von zwei weiteren Hormonen, die durch den Blutkreislauf zu den Eierstöcken gelangen:

  • FSH, das Follikel-stimulierende Hormon: Es regt das Wachstum von 5 bis 20 Follikeln an, die Träger der noch unreifen Eizellen. Diese Follikel wachsen in den Eierstöcken heran. Im Normalfall schafft es nur ein Follikel, zu einer reifen Eizelle vollständig heranzureifen. Die restlichen Follikel verkümmern.

  • LH oder luteinisierendes Hormon: Dieses Hormon löst nach dem abgeschlossenen Reifeprozess den Eisprung aus – damit hat es eine entscheidende Rolle im Fortpflanzungszyklus!

Die Befruchtung findet im Eileiter statt

Auf dem Weg durch den Eileiter trifft die Eizelle dann unter Umständen auf ein Spermium. Wenn es zur Befruchtung kommt, nistet sich die befruchtete Eizelle in der verdickten Gebärmutterwand ein.

Wenn sich die Eizelle nicht einnistet, wirst du nicht schwanger, dein Progesteron-Level sinkt wieder und die Gebärmutterschleimhaut schwillt ab.

Eine neue Periode und damit auch ein neuer Zyklus setzt ein.

Eine Frau in weißer Spitzenunterwäsche hält pinke Blumen vor ihren Unterleib
Eine Frau in weißer Spitzenunterwäsche hält pinke Blumen vor ihren Unterleib

Wissenswertes zu deinem Zyklus


1. Ein Blick auf deine Eierstöcke 

Die beiden kleinen, ovalen Drüsen auf beiden Seiten des Uterus haben zwei unterschiedliche Funktionen. Zum einen lassen sie einmal pro Zyklus eine Eizelle heranreifen. Zum anderen sondern sie die weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron ab, die den Ablauf des Fortpflanzungssystems regeln.

Mehr über das weibliche Fortpflanzungssystem erfährst du hier.

2. Alle Frauen haben ein festes Eizellen-Kontingent

Jede Frau hat ein Kontingent an nicht-erneuerbaren Keimzellen (Oozyten oder Gameten), die sich bereits vor der Geburt im Mutterleib bilden. Die Anzahl dieser Zellen ist fest und begrenzt, es werden später keine Eizellen mehr nachgebildet. Wenn eine Frau künstliche Befruchtung in Anspruch nehmen möchte, werden daher die bestehenden Eizellen in den Eierstöcken gründlich untersucht. Danach kann der Fortpflanzungsmediziner einschätzen, ob die Eierstöcke dazu in der Lage sind, Oozyten in guter Qualität herzustellen. Dies ist die Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Durchführung einer In-vitro-Fertilisation.

3. Die Gebärmutterschleimhaut

Die Gebärmutterschleimhaut kann in Vorbereitung auf die befruchtete Eizelle bis zu zehnmal dicker werden, von 0,5 mm bis zu 5 mm. Und das alles in den 28 Tagen deines Zyklus!